Absurderweise bin ich der Meinung, dass mein Berliner Nachtleben an einem Sonntagmorgen im August beerdigt wurde. In meiner Erinnerung stehe ich im Innenhof des Kater Holzig, auf dem kleinen Steg mit dem Rücken zur Spree. Amüsiert und melacholisch zugleich sehe ich meine drei Begleiter wie auf Fäden gezogen und voneinander getrennt durch die aus Latten zusammen gezimmerte Kulisse irren. Ich spüre, wie die aufgehende Sonne meine linke Gesichtshälfte wärmt und atme den Geruch verbrennender Holzscheite. Irgendwas hält mich davon ab, meine letzte Zigarette anzuzünden. Ich entdecke eine kleine, mir unbekannte Trauergesellschaft, die sich um ein Lagerfeuer am Wasser geschart hat. Einer der Männer dort sagt zu einem anderen: Ich geh jetzt nach Hause und schlafe ein wenig. Eine Frau antwortet, ohne den glänzenden Blick aus den Flammen zu nehmen: Du kommst also wieder. Sie schweigen und das Knacken der Scheite und die Musik aus den Baracken scheint auf einmal von ganz weit her zu kommen. Ja, sagt der erste Mann: Der Stempel gilt nur drei Tage.
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