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zak
Befindlichkeiten


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2005.01.31 | 9:44 am | Ich >< Welt PERMALINK  |  TRACKBACK
Aufgabe

Etwas wieder finden, das sich in orangen Notizbüchern verbirgt und in meinem Herzen, in der Musik und in den Worten, in allem, was in der Welt ist. Das sich so lange versteckt hat und auch hier noch nicht war, scheint es. Das vielleicht schon verloren ist oder zumindest dafür erklärt wurde und schon betrauert. Nur vergessen, vielleicht. Aber, doch, unverrückbar existent. Ja. Wovon ich rede? Man wird sehen. Schmecken und fühlen. Hören, riechen. Sein.

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Hallo. Guten Morgen.

2005.01.30 | 2:36 pm | Korrespondenz PERMALINK  |  TRACKBACK
Akkumulation, Dekonstruktion, Silikon

2005.01.30 | 12:06 am | Ich >< Welt PERMALINK  |  TRACKBACK
Kennen Sie diesen Mann?

1933

Es war furchtbar kalt im Saal, der Ton scheiße, das Bild flackerte und ich weiß immer noch nicht, ob das hustende und rotzende Etwas hinter uns nun Frau oder Mann war. Trotzdem - oder gerade weil - ein Erlebnis.

COMMENTS

1 - posted by cato | 2005.01.31 | 9:14 am

ein nicht-mehr-mann. das weiß ich zufällig. und alle schlechten kalauer zu fritz lang verkneif ich mir nun.

2 - posted by zak | 2005.01.31 | 10:24 am

Aha. Dachte ich mir auch. Irgendwie. Und: Och Mensch. Da hab ich doch so lang drauf gewartet…

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2005.01.29 | 2:18 pm | Finkelland PERMALINK  |  TRACKBACK
Winterwonderland

Der Schnee türmt sich mittlerweile bis unter mein Fensterbrett. Draußen an der Ecke, vorm Getränkeladen, stehen Pinguine, trinken Jägermeister aus kleinen Glasflaschen und knobeln darum, wer als nächstes den gigantischen Schneehaufen herunterrutschen darf, der sich aus den parkenden Autos herausgemorpht hat. Meine Füße habe ich in Filzbahnen gewickelt, auf meinem Kopf sitzt eine schwedische Julkrone. Jeden Tag trinke ich zehn Liter Jasmintee, manchmal bade ich auch darin, in einem Holzbottich in der Küche. Auf dem Bürgersteig tollen Rentiere umher, üben Synchrontanz, bis die Nachbarin sie mit der Schneeschaufel verjagt. In der rechten oberen Ecke meines Monitors mustern Schneekristalle herum, von meiner Nase breche ich Eiszapfen. Dreimal täglich laufe ich ums Haus, mache wedelnde Bewegungen mit den Armen. Manchmal bastle ich Nussskulpturen und werfe sie aus dem Fenster, manchmal gieße ich Butterkreise. In den Bäumen jodeln Eichhörnchen. Nie wieder Pauschalurlaub in Finkelland.

2005.01.27 | 4:14 pm | Ich >< Welt PERMALINK  |  TRACKBACK
Landnahme

Das schreiende Kind. Der Geruch von Alkohol und Schweiß. Vor dem Fenster ein Schäferhund. Zwischen den Füßen der Fahrgäste ein ozeanisches Paradigma, Schlammwasser und schwarze Kiesel. Deutschland im Winter. Heimat ist woanders. Im Hinterhof habe ich mir ein Iglu gebaut, neben dem blau-weißen Festzelt der Nachbarschaft. Über der rostigen Wäschestange hängen noch immer Äpfel, schrumpelig, braun, dilettantisch von Schnee bedeckt. Im Kopf der Satz desjenigen, der sein Geld mit Häuten verdient: „Ich bin das Immerzu-ans-Gerben-denken.“ Yo, Fucker.

2005.01.26 | 10:48 pm | Korrespondenz PERMALINK  |  TRACKBACK
Zeitgenössisches

Vernichtung

Doppelmoppel

Über Wasser:
Schiff kommt.
Unter Wasser:
Torpedo kommt.
Schiff sinkt.
Frau weint.
Neues Schiff.

2005.01.21 | 1:51 pm | Korrespondenz PERMALINK  |  TRACKBACK
Anregungen zum Nachdenken

Über das Verhältnis zwischen Damals und Heute, zwischen dem, was war, und dem, was ist – über das, was die Zeit macht. Alte Mails, die ich fand:

[…] Verkommenheit ist das richtige Wort. Mein Gott, was sind wir verkommen. Doch meistens das beruhigende Gefühl, Schönheit erkennen zu können. Irgendwie. Und dann, plötzlich, die erschreckende Erkenntnis, es eben doch nicht zu können, immer gedacht zu haben, man könnte es, weil es ja darum geht, Schönheit zu erkennen, in all dem, und festzuhalten, und dann, von der Schönheit eines Moments erschlagen, für ein paar Augenblicke nicht fähig zu sein zu der Erkenntnis, dass das jetzt die Realität ist. Passiert viel zu oft, in letzter Zeit. Was fressen Katzen, wenn es keine Mäuse gibt, auf einer Insel? Amerikanische Schokoladencookies zum Beispiel. Die Unfähigkeit, mit der Hand zu schreiben, mit dem Stift, auf Papier. Zeichen der Verkommenheit. Degeneration. Ist ja auch irgendwie sophisticated. Braucht man schlußendlich aber, den Laptop. Handwerkszeug. Ich bin tatsächlich zu langsam, wenn ich mit dem Stift schreibe, auf Papier. Geht zur Not aber noch. Oder will sein, bei Karten und Briefen, in Europa, wo sie nicht vier Wochen zum Ankommen brauchen. Verkommenheit, also: Gestern, am Strand, Punkt sechs, das Programm wird ziemlich genau eingehalten am Äquator, einer dieser Sonnenuntergänge, die ohne Worte bleiben sollten. Trotzdem. Nachdem es den ganzen Tag geregnet hat, reißt gegen halb sechs der Himmel auf, die Regenwolken verwandeln sich zu faseriger Watte am Horizont und es ist absolut still, während der Horizont in Farben explodiert, die sich über die gebogenen Ausläufer der Bucht bis zum nahtlosen Übergang zwischen Land und Wasser zu meinen Füßen ergießen. Das Meer ist spiegelglatt, kein Wind, und innerhalb einer halben Stunde taucht die versinkende Sonne den Himmel jede Minute in neue Farbkombinationen, die die regungslosen Cumuluswolken ständig anders aussehen lassen. Plötzlich ist alles vorbei, und es ist dunkel. Und währenddessen dann dieser Gedanke, das Gefühl: Das ist doch nicht real, ich bin doch gar nicht hier, ich sitze doch irgendwo in L.A., im Warner Brothers Movie Park in einem billigen Imaxfilm. Surreal. Momente der Verwunderung, des Erschreckens über sich selbst. Nachts dann, nach irgend etwas, nach Menschen, trinken, lachen, der Gang an den Strand, eine Flasche Chang in der Hand, hinsetzen, nach oben blicken. Dieser Himmel ist etwas, das absolut nichts mit europäischen Sommernächten zu tun hat. Schon allein, weil alles auf der Seite liegt. Auch der Mond. Finale Klarheit. Sprachlos. Und alles ist gut. Ein Bier, eine Falling-Rain Mentholzigarette, der Sternenhimmel. Leise Musik, von irgendwo, herüber geweht. Und ab und zu, während all dem, trotz all dem, wegen all dem, Gedanken an zu Hause, manchmal, an vernachlässigte Menschen und begangene Fehler. Doch das ist nicht schlimm, diese Art von Abstand, von woanders-sein ist nötig, um zu erkennen, was wichtig ist, immer wieder, und das ist gut so. Ein beruhigendes Gefühl. Du weißt, was ich meine. […]

Koh Tao – 02.11.2001, 09.24 Uhr

2005.01.16 | 5:46 pm | Ich >< Welt PERMALINK  |  TRACKBACK
Ein Ton, den man nicht hört

Wir haben uns unter Laub versteckt, als es kalt wurde, und unsere müden Herzmuskeln gestreichelt, unsere Augenbälle geküsst und unsere schuppigen Seelen aneinander gerieben. Die feuchte Erde hat unsere Glieder gehalten, wie wir die unseren, Handballen und rissige Haut schmatzhaft aneinandergedrückt. Wurzeln wuchsen uns in die Gesichter und kleine Tiere nisteten in unserem Haar, unser Atem gab Dachsen Nahrung. Kleine Pfoten rieben unsere Nasen. Als der Frost dann kam, blieben wir still, Gleichnisse aus Höhlen schlagend, Blick in Blick. Lange Zeit war Nichts kein Wort mehr. Und nun fängt langsam das Riechen wieder an, und das Schmecken. Wasser tropft in Ohrmuscheln und Geräusche bahnen Wege. Doch was kommen wird, wenn die Sonne zum ersten Mal wieder kleine Welten vibrieren lässt, tageslang, kann niemand sagen. Bis dahin heißt es blinzeln.

2005.01.14 | 4:40 pm | Orbis Pictus PERMALINK  |  TRACKBACK
I lock my door upon myself

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