Jeder neue Tag ein voll- und eigenständiges Universum. Grenzenlos und unverhofft. Die Relativität der Verhältnisse und aller Dinge zueinander, ganz besonders jetzt gerade, in diesem Moment, die unfassbare Seltsamkeit der Zahlen. Die Gesamtsumme der Zellen meines Körpers. Die Gesamtsumme der sichtbaren Fixsterne. Nur eine von beiden ist endlich. Weitere Tage, ebenfalls zählbar und doch zu einem ununterscheidbaren Ganzen verschmelzend, einer Melange aus Sonne und Eindrücken, Küssen und Momenten. Dort unten, am Hafen, zwischen den Booten, bewegt sich etwas, das sich von hier oben nicht genau benennen lässt. Es könnte ein ältlicher Fischer sein, mit grauen Bartstoppeln und Klischeezigarette im Mundwinkel, es könnte aber auch das Abbild der größten Hoffnungen sein, die sich alle Menschen je gemacht haben, das personifizierte Glück also, oder zumindest die Unsterblichkeit. Wahrscheinlich aber doch bloß ein Fischer, und das Netz, das er gerade zusammenlegt, dient nur dem Fangen von Fischen, weniger dem von schicksalhaften Begebenheiten oder den Resten falsch abgebogener Seelen. Quel dommage.
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