Ich entführe alle Erlebnisse, besteche die Zeit und erfinde die Zukunft neu. Nichts anderes darf sein.

Im Zimmer ist Zwielicht, die üblichen sichtbaren Partikel tanzen auf den Strahlen der zersiebten Abendsonne, zwischen den angelehnten Läden zeigt sich, Kontrast zum dunklen Holz, ein Spalt Blau. Das Meer war gut zu uns, heute, wie auch an den Tagen zuvor, die Stadt hielt uns fest in den Armen, weißt du, du erinnerst dich doch, oder? Unsere Haut riecht nach Salz und Sonne, verströmt die letzten Partikel des Tages, spricht in unübersetzbarer Sprache von Blicken und auch anderem, von der Bewegung und dem Lachen. Innerlichkeit. Es ist kühl und ruhig hier, der Ventilator singt leise Lieder. Draußen, unter dem Balkon, Stimmen und Töne, gedämpfte Gespräche auf der Caféterrasse, Gläser klimpern und Geschirr, die Fischer machen ihre Boote fertig für die Nachtfahrt, rauchen und rufen sich Geschichten vom Markt zu. Der Duft von Fisch und Zitrone huscht vorüber, Knoblauch, Pastis. Ich imaginiere frisches Brot dazu und betrachte die Bewegungen deiner Arme, die Gesten deiner Hände. In letzter Zeit berührten sie oft einen Tischtennisschläger, wir verbrachten die späten Nachmittage im Hof eines zerfallenden Landgutes, wir hatten ein Zimmer unter dem Dach, außer uns gab es keine Gäste. Wir tranken schlimmes Bier aus dem Supermarkt und spielten zu zweit Rundlauf. Die Abende rochen nach Heu und abkühlender Wiese. Die Tage sind wie ausgewischt. Waren wir jemals da?