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zak
Befindlichkeiten


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2005.02.26 | 3:58 pm | Orbis Pictus PERMALINK  |  TRACKBACK
Die gesättigte Sirene, 1905

Gustav Adolf Mossa
[Nizza 1883 - 1971 Nizza]

Öl auf Leinwand
81 x 54 cm

Nizza, Musée des Beaux-Arts

2005.02.22 | 11:58 pm | Korrespondenz PERMALINK  |  TRACKBACK
party till processor meltdown

Mein Gott (oder so jemand), ist es wirklich schon so lange her? Und wie schön das anfing, so familiär. Und auch weiterging. Wo ist es hin? Äther, sprich zu mir. Äh. Ich glaube, es war zuviel des Weines.

Pool

Das Million Dollar Geheimnis:

Nach der Ironie kommt der Pathos.
Und danach die Demut.

Elke Naters - 08.05.00 at 18:40:43

Abb.: Munz, Lager, Kracht, Naters, Blanke, Ebkes.

2005.02.22 | 10:12 am | Ich >< Welt PERMALINK  |  TRACKBACK
Panflöten galore

Letzte Nacht träumte mir, ich durchquere mit Colonel Kurtz die Anden, nach einer dieser mystischen Stätten zu gelangen, etwas zu finden, was auch immer. Hintereinander gingen wir auf einem schmalen Lehmpfad, immer auf und ab, in weiten Panoramalandschaften, zwischen Nebelwänden und unter gleißender Sonne, die Luft zu dünn für unsere Lungen. Eine schnelle Augenbewegung vorher war ich noch in Europa, auf einer Abendgesellschaft, in der Gäste, die sich vorrangig dadurch auszeichnen, keinerlei, aber wirklich gar kein ästhetisches Empfinden zu besitzen, stolz und freudig zu der Musik der Moldy Peaches ihre Köpfe bewegten. Wie sehr wünschte ich mir doch in diesem Moment ein Shirt zu tragen, auf dem geschrieben steht: „Everything you like I liked five years ago“. Doch dann kam auch schon der Marschbefehl vom Colonel und bald waren meine Schuhe voll fetten Lehms und ich wischte mir Vogelspinnen nonchalant aus der Armbeuge. Das Andere, das wirklich Schlimme, ist schon wieder vergessen.

#

Jetzt Frühstück. Dann Arbeit.

[…] Ich träum’ ich treff’ dich ganz tief unten, der tiefste Punkt der Erde, Marianengraben, Meeresgrund. […]

Einstürzende Neubauten – Stella Maris

2005.02.21 | 7:43 pm | Korrespondenz PERMALINK  |  TRACKBACK
Hunter Stockton Thompson †

2005.02.20 | 11:32 am | Korrespondenz PERMALINK  |  TRACKBACK
2046

Rezension

Dieser weibliche Android mit den traurigen Augen, der sich zum Lächeln zwingt, weil Anderes nicht zulassen werden kann, weil das ja nicht geht, weil Ersatzhandlung immer noch Top 1 auf der Liste der möglichen Maßnahmen ist, die Programmierung diktiert es, der Selbsterhaltungschip – sehr intensiv erinnert er mich an jemanden, an etwas, das passierte. Und es tut weh und I feel sorry for her and for me und weiß trotzdem, dass es wohl nicht anders geht. Am wenigsten der Android kann sich selbst entfliehen. Auch wenn ich es mir jeden Tag aufs Neue wünsche, immer noch. Dabei will ich doch nur wütend sein und hassen, weil das so nicht geht, weil man nicht etwas sagen kann und es Tage später durch all sein Handeln und Sein widerlegen. Alles einfach widerlegen. Aber ich bin nur traurig. Nichts mehr.

COMMENTS

1 - posted by monolog | 2005.02.20 | 3:54 pm

Manche Phase wird einzig und allein von Ersatzhandlungen geprägt. Die gute Nachricht: Irgendwann hört das auf. Spätestens, wenn man Damien Rice (und ähnliches) nicht mehr ertragen kann. Hoffe ich, auch für Sie.

2 - posted by zak | 2005.02.21 | 7:51 pm

Ja, die Hoffnung. Eine Zeit lang wurde sie sogar zum Prinzip erhoben. Sollte man wieder machen. Was mich ebenfalls an jemanden erinnert.

3 - posted by monolog | 2005.02.22 | 11:27 am

Neulich lernte ich, dass Pandora als letzte Geißel die Hoffnung entließ.

4 - posted by cato | 2005.02.24 | 3:40 pm

das haben sie sich doch bestimmt nur aus überlebensgründen ausgedacht, frl. monolog.

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2005.02.18 | 9:13 pm | Ich >< Welt PERMALINK  |  TRACKBACK
Le souci de soi

Wieder ein Tag. Zu viele Leerstellen im Kopf sind belegt und das Herz suppt schon über. Heute nichts Selbstregelndes. Aus Schweden wird befohlen, das Bett zu verlassen und hinaus zu gehen, ins Weiße, Luft und Nudelsuppen einzuholen. Vor dem Zugfenster entfaltet sich die Landschaft, insistiert darauf, zu existieren und schrittweise gestehe ich ihr dies zu, wieder neu. Sie will stellvertretend sein, für Welt und Sternenhaufen, Galaxien und Nebel mit Tierkopfnamen, für all die Dinge außerhalb. Im Buch auf den Knien zeigt sich die Bachmann in jenem Kostüm photographiert, das sie in Muraus Traum trägt, Maria heißend: die schwarze Samthose, die großen Seidenmaschen, die kardinalrote Jacke mit dem türkisfarbigen Kragen. Das Bild ist schwarzweiß. Ich gehe in den Asialaden und in den Park, Goethe sitzt nicht in seinem Baum, dieses Mal, dafür sehe ich Männer mit sprechenden Hunden und in der Luft schwingt etwas, indifferent, aber doch irgendwie – Klarheit? Vielleicht. Vielleicht auch ein wenig Liebe, etwas Versöhnlichkeit. Aber nur heute. Auf dem Mars spielen Amseln Karten. Ich glaube, Doppelkopf, aber es ist nicht genau zu erkennen. Die Verkäuferin gibt mir zwei Plastiktüten für die vielen Suppenpäckchen, orange baumeln sie in der Dämmerung. Auf der Rückfahrt ein schönes Gesicht, kühl ins Buch vertieft. Am Bahnhof flackern die Lichter.

COMMENTS

1 - posted by Jens | 2005.02.19 | 6:31 pm

Das ist ausgesprochen schön zusammengestellt.

2 - posted by Volker Maisel | 2005.02.23 | 7:30 pm

Jö.

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2005.02.18 | 1:25 pm | Korrespondenz PERMALINK  |  TRACKBACK
Transfer II

Fin de Siècle

[...] Wir fahren links am See vorbei. Die Straßen haben merkwürdige Namen. Mythenquai heißt eine Straße, und ich denke daran, wie charmant und antiquiert die Dinge hier klingen, so, als würden die Schweizer mit der deutschen Sprache ganz anders umgehen, aus dem Innersten der Sprache heraus, meine ich. (...) Ich steige ins Boot und setze mich auf die Holzplanke, und der Mann schiebt die Ruder durch diese Metalldinger und rudert los. Bald sind wir in der Mitte des Sees. Schon bald. [...]

Christian Kracht - Faserland

COMMENTS

1 - posted by Jens | 2005.02.19 | 6:31 pm

Das hier. (Was haben Sie nur für ein kurioses Interface.)

2 - posted by zak | 2005.02.20 | 11:28 am

Dankesehr. (Ein sehr kurioses.)

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2005.02.18 | 10:16 am | Ich >< Welt PERMALINK  |  TRACKBACK
Reflexion

Draußen husten Tauben.
Drinnen huste ich.

2005.02.17 | 2:06 pm | Korrespondenz PERMALINK  |  TRACKBACK
Transfer

Die Geister der Selbstmörder
die sich in den Achsen
verfangen haben,
die nicht mehr
wegzukriegen sind.

Die Unzahl der
kleinen Tode
die man stirbt,
schaut man nur
lange genug hinaus.

Die Musik im Kopf
und die Lippen
im Fenster.

Synchronisiert mit dem
Licht der Bäume
hört die Bewegung
nicht mehr auf.

2005.02.17 | 12:23 pm | Ich >< Welt PERMALINK  |  TRACKBACK
Расслабление

Gestern also Kyoto. Auf Arte eine Dokumentation über Tula, Russlands größte Industrieregion, südlich von Moskau. Dort befindet sich unter anderem das Chemiewerk, in dem ein Drittel des Weltbedarfs an Legierungsgrundstoffen für Dvds produziert wird. Eine Frau stapft durch den Schnee, spricht von den Tannen, die früher hier standen, die von Lew Tolstois Frau gepflanzt wurden, 1903, dort wo jetzt die Birken sind. Und die dann plötzlich rot wurden, als die ersten Fabriken öffneten, alle Pflanzen wurden rot, wegen des Schwefels und all den anderen Dingen, die plötzlich in Luft und Wasser waren. Die Sterblichkeitsrate hier ist eine der höchsten im Land. Ein Mann im weißen Kittel steht vor Gerätschaften aus den 70ern, es ist der Leiter der einzigen Umweltschutzbehörde der Region, über ihm flackert eine Neonröhre. Die Frage des Umweltschutzes ist eine philosophische, sagt er, wenn die Fabriken all die Reglementierungen befolgen würden, müssten sie dafür den Großteil der Leute entlassen. Und wollten Sie lieber verhungern oder gelben Schleim husten? Natürlich hat Putin das Abkommen ratifiziert, aber natürlich ist auch allen klar, dass er das nicht der Natur zuliebe getan hat. Umweltschutz ist etwas, das sich reiche Länder leisten können. Zwei Jungs in Trainingsjacken und mit Wollmützen auf dem Kopf stehen in einer schneefaden Landschaft vor verrosteten Klettergerüsten, die Füße im Schlamm. Hier wächst nichts mehr richtig, sagen sie, im Frühjahr regen sich zwar die meisten Pflanzen kurz, aber dann kriegen sie Löcher und werden schwarz. Das läge wohl daran, dass die Fabrik alle Abfälle direkt ins Grundwasser ableitet. Einmal im Jahr kommt dann jemand von der Umweltschutzbehörde und nimmt Proben, den Rest der Zeit geht alles seinen Gang.

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Und ich bin Gerd Ruge.

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