Seit kurzem wohne ich also nun in einer Pariser Dachwohnung, nahe des Boulevard Haussmann, am Parc Monceau. Vom Wohnzimmerfenster aus kann man tatsächlich den Eiffelturm sehen. Es gibt nichts zu verbrämen an dieser Wirklichkeit.
Erinnerungen, wie wir sie in den Industriegebieten unserer Kindheit finden können, in den durchsuchten Taschen und der Ware aus dem Kofferraum, in den Träumen von der Welt, die nachts auf leeren Parkplätzen entstanden, zwischen Brachland und Schuhzentren. In den Vorstädten unserer niemals aufregenden Jugend, in den kalten Nächten der ungeschützten Berghütten. In den Hosentaschen der Dealer, in den Kaffeemühlen holländischer Tauchboote. Niemals hätten wir ahnen können, wie all dies einmal sein würde. Wie einfach und vollkommen unaufgeregt die Zukunft stattfindet, von der man immer sprach.
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Und nun: Lasset uns Menschen machen!
[Plüschtierkörperflüssigkeit(en)]
Eins
Zwei
Drei
Vier
Fünf
[...] It is therefore clear why vampires are invisible in the mirror: because they have read Lacan and, consequently, know how to behave - they materialise the primordially repressed Thing which, by definition, cannot be mirrored. [...]
Slavoj Zizek - Enjoy Your Symptom! Jacques Lacan in Hollywood
Innen/Außen
via Spalanzani
[...] Aber das gesuchte Gebiet der Spurlosigkeit wird erreicht nur mit einer reichen Ausstattung an Mythen und Büchern, innerhalb der Ordnung der Spuren, im Medium der Intertexte. Das Polargebiet dementiert als Bibliotheksphänomen, das es ist, durch seine intertextuelle Verfaßtheit das, was in ihm aufgefunden werden sollte, den Ort ohne Spuren. Es wird begangen in den Spuren von Vorgängern. [...]
Bettine Menke - Die Polargebiete der Bibliothek
In einer angenehmen Selbstverständlichkeit, die die Zeit gebracht hat, redest du von den Dingen, sprichst in eine Muschel, weit entfernt. In meinem Ohr, neben den Augen, die blauen Himmel sehen, und Berge, einen Liegestuhl und ein Buch, fügen sich die Worte zusammen, zu einer anderen Art von Bild, Terra Incognita, schwarzer Fleck.
[...] Als ich gegen zwei Uhr wieder zu meinem Palast der Rotunde zurückkehre, strahlt die Sonne glühend über den schwarzen Zedern und den sich entblätternden Weiden; wie im Sommer sucht man den Schatten. Und neben meiner Tür, am Anfang der Marmorbrücke, schwimmen meine düsteren Nachbarn, die beiden blau gekleideten Leichen, zwischen den Lotosblumen in spöttischer Lichtfülle. [...]
Pierre Loti - Die letzten Tage von Peking
Während meiner Abwesenheit hat sich ein Vieh in meiner Stube eingerichtet. Es ist kein besonders großes Vieh, trotzdem wäre es sehr euphemistisch zu sagen, es würde nicht stören. Vielmehr ist es gerade seine geringe Körpergröße, mit der eine gewisse Flinke einhergeht, die mir die letzten Tage teilweise recht unerträglich gemacht hat. Gerade jetzt sitzt es auf dem Boden hinter meinem Schreibtischstuhl, halb verdeckt von meinem darüber liegenden Morgenmantel, ab und an lugt ein Hörnchen hervor, dann sieht man ein paar ungepflegte dunkle Haare, schließlich zeigen sich seine verschorften Äuglein, nervös zwinkernd. Wirft man etwas nach ihm, verschwindet es geschwind galoppierend hinter den Vorhängen, wo es dann auf und ab flaniert, in leichtem Trab, vor der Heizung. Ab und an stößt es sich und man vernimmt einen klagenden Laut.
[...] Wenn du das Bett naßmachst ist es erst warm dann wird es kalt. [...]
James Joyce - Ein Porträt des Künstlers als junger Mann