[...] Gesellschaft scheint eher ein Prozess als eine Sache zu sein; ein dialektischer Prozess mit aufeinanderfolgenden Struktur- und Communitasphasen. Die Teilnahme an beiden Modalitäten scheint ein menschliches 'Bedürfnis' zu sein. Menschen, die in ihren funktionalen Alltagshandlungen eine der beiden Modalitäten entbehren, suchen sie im rituellen Schwellendasein. Die strukturell Inferioren streben im Ritual nach symbolischer Superiorität; die strukturell Superioren dagegen verlangt es nach symbolischer Communitas, und um sie zu erreichen nehmen sie selbst Qualen auf sich. [...]
Victor Turner - Das Ritual: Struktur und Anti-Struktur
23.02.2006 - 22:10:48 Uhr
Insofern überrascht unsere genetische Nähe zu Arenicola, Laubfrosch und Consorten nicht wirklich. Hie wie dort strebts hinan. Oder zusammen. Als absurdes Theater allemal.
Der Wattwurm, die Klebfalle oder der Kleine Sandborstling?
Ich nehme alle drei. Verpacken Sie’s bitte als Geschenk. Danke.
„Das hier ist ein Brabanter Kaffeetisch“, sagte die Tante. Ihr Gesicht war Cees zugewandt, erwartend. Für ihn hatte sie das alles zur Schau gestellt. Cees schwieg. Das Auge schweifte über den Tisch, gnadenlos, unerbittlich. Schließlich erging das Urteil, ein Peitschenhieb. „Sag mal, Thérèse, hast Du keinen Schinken?“
aus: Cees Nooteboom: Rituale
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